37 Punkte beim überraschenden 75:71-Derbysieg der TG Sandhausen bei den MLP BasCats USC Heidelberg
Heidelberg. (mir) Schlittern die MLP BasCats USC Heidelberg in der 2. Damen-Basketball-Bundesliga in eine Krise? Mit 71:75 (42:33) gab es vor 250 Zuschauern eine überraschende Heimniederlage gegen die TG Sandhausen und damit das dritte Spiel ohne Sieg. Es war eine One-Woman-Show von Di Amber Johnson. Mit 37 Punkten war die Amerikanerin die alles überragende Akteurin auf dem Feld. Mit hoher Spielintelligenz, enormer Schnelligkeit und frappierender Wurfstärke beeindruckte sie einmal mehr und ist für die TG Sandhausen eine Art Lebensversicherung für die 2. Liga. Die MLP BasCats fanden einfach kein Mittel gegen sie. Waren in den letzten Spielen die Offensivleistungen bei ihnen ungenügend, war es diesmal die Verteidigung. „Wir müssen die richtige Mischung zwischen Defensive und Offensive wieder finden“, sagte Trainer Dennis Czygan. Sein Team startete mit 10:2 gut, zeigte auch im zweiten Viertel zwischendurch gute Abwehrarbeit, konnte sich aber nie entscheidend absetzen. Die Reboundüberlegenheit war enorm, trotzdem führte Heidelberg zur Pause nur mit neun Punkten. Schon da witterte Gäste-Trainer Markus Jochum Morgenluft. „Ich habe meiner Mannschaft gesagt, wenn wir kurz vor Schluss nur knapp hinten liegen, dann gewinnen wir“, so Jochum. Und so kam es. Die MLP BasCats führten 67:64, doch dann drehte wieder Di Amber Johnson auf. Sie machte die entscheidenden Punkte, währen die BasCats die Entschlossenheit im Angriff vermissen ließen. Bei aller Beherztheit von Berit Adrion, einer sehr selbstbewussten Sara Kranzhöfer und einer sehr guten Elena Hofmann – es reichte nicht mehr. Kranzhöfer verpasste einen Zweipunktewurf, nach der Auszeit musste Heidelberg foulen und Jennifer Klett, die vor allem in der ersten Halbzeit wichtige Punkte machte, verwandelte die letzten Freiwürfe. Markus Jochum hat mit den Nachverpflichtungen von Johnson und Klett einen sehr guten Griff getan.
„Wir waren einfach nicht schlau genug“, monierte dagegen Dennis Czygan. Mit den Schiedsrichtern war er angesichts der Foulverteilung (14:35) nicht einverstanden, wollte dies aber auch nicht als Ursache für die Niederlage anführen. Dass sein Team nun auf den sechsten Platz abgerutscht ist, macht ihm (noch) keine Sorgen: „Wir haben noch alle Chancen, müssen aber jetzt die Kurve bekommen“. Das sah auch Erica Carlson so: „Es ist noch früh in der Saison, aber wir müssen die vielen Fehler abstellen“. Jochum war mit seinem Team sehr zufrieden, dass nach Keltern mit Heidelberg nun den zweiten Play-off-Kandidaten geschlagen hat. Sandhausen ist sehr schwer auszurechnen, kann an einem guten Tag fast jeden schlagen. „Ich weiß als Coach selbst nicht, was mich erwartet“, meinte Jochum.
Stenogramm: 19:19 (10.), 42:33 (Halbzeit), 56:52 (30.), 71:75 (Endstand).
Punkte MLP BasCats: Young 14/4, Carlson 13, Adrion 11, Kranzhöfer 10, Benavente 8, Stage 6, E. Hofmann 5/1, Meusel 4, Meyer, S. Rickert.
Punkte TG: Johnson 37/1, Klett 14, Grunert-Baier 9, Auer 6/2, Hutzler 5, Baumann 2, Mussgnug 2.
Am 8./9. Dezember findet die 3. Pokalrunde der Damen Basketball Bundesliga (DBBL) statt. Aus der Südgruppe sind die Ligakonkurrenten MLP Bascats USC Heidelberg und der TSV Viernheim noch am Pokalgeschehen beteiligt. Beide empfangen Gegner aus der 1. Bundesliga. Daher finden keine Verbandsspiele in den Bundesligen statt.
Das nächste Heimspiel der Sandhäuser Bundesliga Damen findet am 15. Dezember gegen die DJK Trier um 20 Uhr in der Hardtwaldhalle statt.