TG Sandhausen schlägt den USC Heidelberg
Nach der Schlusssirene war Hendrik Schwab immer noch richtig mitgenommen. Der Trainer des Basketball-Zweitligisten TG Sandhausen hatte nervenaufreibende vierzig Minuten hinter sich, in denen er am Spielfeldrand beinahe so viel gegeben hatte wie seine Spielerinnen auf dem Parkett.
Erfolg hatte er damit auf jeden Fall. Am Ende einer spannenden und abwechslungsreichen Partie gewannen die Sandhäuser mit 78:73 gegen die MLP BasCats USC Heidelberg.
„Heute hat sich meine Mannschaft endlich mal belohnt“, zeigte sich der Übungsleiter der TGS nach Spielende erleichtert. „Das war ein unglaublich wichtiger Sieg. In den letzten Wochen waren wir immer knapp dran. Deswegen ist die Erleichterung jetzt natürlich riesengroß, dass es heute mit dem Sieg geklappt hat.“ Nach drei Niederlagen in Serie hat sich das Schwab-Team damit wohl auch endgültig vom Thema Abstieg befreien können: „Wenn meine Mannschaft in der nächsten Woche noch einmal so eine Leistung abliefert, werden wir mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben“, sagte der Headcoach der Sandhäuser.
Die Hardtwälder waren von Beginn an in der Partie und führten bereits nach wenigen Minuten mit 11:3. Der USC war in vielen Teilen der ersten Hälfte zu schläfrig und fand besonders gegen die beiden US-Amerikanerinnen Franklin und Tay kein Mittel. „Wir haben das Spiel in der ersten Hälfte nicht kontrolliert, wie wir es eigentlich vorhatten“, sagte USC-Trainer Dennis Czygan. So hatte er für den Ausgang der Begegnung auch eine Antwort: „Wir waren teilweise zu nervös, um hier den Sieg einzufahren. Dadurch ist die Enttäuschung natürlich extrem groß.“ Dabei war seine Mannschaft nach der ersten Halbzeit (44:34) drauf und dran, die Partie noch zu drehen und kam von Minute zu Minute besser in Fahrt. Doch als die Heidelbergerinnen drei Minuten vor Schluss das erste Mal in Führung gingen, zeigte Amani Franklin von der TGS ihr ganzes Können, bewies in den letzten hektischen Minuten ihre Qualitäten als Schlüsselspielerin und entschied die Partie zu Gunsten ihrer Mannschaft. Die Centerspielerin aus Übersee war mit 31 Punkten nicht nur Topscorerin der Partie, sondern mit 9 Rebounds auch unter den Brettern wieder einmal das Maß aller Dinge. „Wir wussten, dass wir eigentlich deutlich besser sind als die Ergebnisse der letzten Wochen, deswegen war dieser Sieg so wichtig für uns“, freute sich die junge Amerikanerin.
Die Sandhäuser haben somit schon vor dem letzten Spieltag mit dem Abstieg wohl nichts mehr zu tun, der USC ist aber immer noch in der Verlosung um den Aufstieg. Durch die Niederlage der KuSG Leimen am Sonntagnachmittag qualifizierten sich die Basketballerinnen aus dem Norden Heidelbergs vorzeitig für die Playoffs. So konnten im Nachhinein die Trainer beider Vereine diesem Wochenende etwas Gutes abgewinnen.
Stenogramm: 23:19 (10.), 44:34 (20.), 60:54 (30.), 78:73 (40.)
TGS: Franklin 31, Tay 26, Baumann 12/1, Auer 3, Ingerfurth 2, Mussgnug 2, Clößner 2, Janson, Grimm, Schenk, Klitzke
USC: Benavente 24/1, Flaherty 20, Veith 9/1, Adrion 6, Koch 5/1, Stage 5, Meusel 3, Oehler 1, Heller, Hofmann
Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung, Nico Herold