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Der „Fuchs“ stahl Sandhausen Ball und Punkte 10.11.10 - 11:51

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udith Straimer überragte beim 63:60 (43:31)-Erfolg der KuSG Leimen bei der TG Sandhausen
Heidelberg. (mir) In einem bekannten Kinderlied heißt es „Fuchs, Du hast die Gans gestohlen, gib sie wieder her!“. Übertragen auf den Verlauf des Derbys der 2. Damen-Basketball-Bundesliga zwischen der TG Sandhausen und der KuSG Leimen, das der Spitzenreiter vor 450 Zuschauern am Ende knapp mit 63:60 (43:31) gewann, könnte man – je nach Sichtweise - formulieren „Fuchs, Du hast den Ball gestohlen, gib ihn (nicht) wieder her!“. Denn eine Spielerin drückte diesem wie gewohnt hart umkämpften und in der 2. Halbzeit auch spannenden Duell den Stempel auf: Judith Straimer. Die 30-jährige Centerspielerin war einfach überall und pflückte nicht weniger als 14 Rebounds. „Sie ist ein Fuchs“, meinte KuSG-Trainer Thorsten Schulz, „sie weiß, wo sie hingehen muss“. Obwohl sie längst dem Beruf den Vorzug gibt und nur noch einmal die Woche trainiert, ist sie mit einer bewundernswerten Kondition ausgestattet. Nach dem Ausfall von Barbara Wagner und Jennifer Klett sprang sie wieder einmal in die Bresche, und als Anna Opel frühzeitig Foul belastet war, arbeitete sie für zwei. Ihre Punkte zum 53:43 nach einem ihrer sieben Offensivrebounds waren für längere Zeit die letzten Punkte Leimens und läutete damit eine dramatische Schlussphase ein, die so nicht mehr zu erwarten war. Denn der ungeschlagene Meister aus Leimen legte ein furioses erstes Viertel hin (22:11). Marie Schwaab erzielte acht Punkte, MaryLynne Schaefer und Lenka Hertel versenkten je einen Dreier. Sandhausen leistete sich viele Ballverluste und war im Rebound total unterlegen (am Ende 32:48). Das Handicap der TG war, dass Claire Nußbaumer in einem Stau auf der Autobahn festsaß und erst zum zweiten Viertel in der Halle ankam. Kaum war sie im Spiel, machte sie in kürzester Zeit sechs Punkte und sorgte zumindest für etwas mehr Stabilität in der Sandhäuser Defensive. Eine Schrecksekunde gab es zu Beginn des dritten Viertels. Nachdem Katherine Kelley nach einem Traumpass von MaryLynne Schaefer für das 33:47 gesorgt hatte, kam sie so unglücklich mit dem linken Fuß auf, dass sie mit Verdacht auf Bänderriss ausscheiden musste. Die „89ers“ kämpften sich nun verbissen in die Partie und gewannen das dritte Viertel mit 12:10. Als Kathrin Auer per Dreipunktetreffer auf 48:53 verkürzt hatte, wurde Thorsten Schulz in einer Auszeit sehr energisch. „Ich habe der Mannschaft gesagt, dass sie endlich wieder ruhiger spielen soll“, meinte Schulz. Zunächst gelang das nicht, bis Marie Schwaab nach über fünf Minuten ohne Punkt trotz Foul traf und auch noch den Freiwurf verwandelte. Doch Sandhausen kämpfte weiter, verkürzte durch Simone Grunert und Laura Mussgnug auf drei Punkte, ehe sich ein Wurf Grunerts 39 Sekunden vor Schluss aus dem Korb drehte. Geschickt dribbelten Schaefer und Schwaab mit dem Ball, und Schaefer sorgte mit zwei Freiwürfen für die Entscheidung. „Wir sind einfach zu klein“, nannte Trainer Christoph Hoffmann das Hauptproblem der TG Sandhausen. Hinzu kam eine eklatante Wurfschwäche aus der Mitteldistanz, wo Franziska Baumann eine Trefferquote von null Prozent hatte. Trotzdem gingen Trainer und Mannschaft mit einem positiven Gefühl aus diesem Derby. „Wir haben ihnen in der zweiten Halbzeit Respekt eingeflößt“, sagte Hoffmann.
Stimmen zum Derby:
Simone Grunert (TGS): „Wir haben uns zu spät an die Härte angepasst. In der zweiten Halbzeit haben wir gezeigt, dass es geht.
Marie Schwaab (KuSG): „Mir macht es großen Spaß in dieser Mannschaft zu spielen. Unser großes Ziel ist wieder die Meisterschaft. In der 1. Liga zu spielen, wäre ein Traum“.
Stenogramm: 5:11 (6.), 11:22 (10.), 20:36 (15.), 31:43 (Halbzeit), 36:47 (24.), 43:53 (30.), 51:59 (36.), 57:60 (39.) 60:63 (Endstand).
Quelle: Rhein-Neckar Zeitung, von Michael Rappe(mir)