Das hatten wohl die wenigsten der 200 Zuschauer beim Derby der 2. Basketball-Bundesliga zwischen der TG Sandhausen und den MLP BasCats USC Heidelberg erwartet. Nicht der Favorit, der noch um die Teilnahme an der Bundesliga-Aufstiegsrunde kämpft, sondern die TGS, für die es um nicht mehr ging, als im letzten Heimspiel noch einmal eine gute Leistung zu zeigen, gewann mit 68:58 (34:31). Dabei kämpften die Sandhäuserinnen, als wenn es kein Morgen geben würde.
Sie müssen mächtig Zielwasser getrunken haben, zehn Distanzwürfe versenkten sie im Heidelberger Korb. Das war der entscheidende Faktor in einer Partie, die zunächst Heidelberg am Drücker sah. Die Gäste spielten nicht gut, hatten aber die Zügel in der Hand; zumindest bis Mitte des zweiten Viertels, als sie mit sieben Punkten vorne lagen. Doch plötzlich häuften sich die Ballverluste, und die Sandhäuserinnen zeigten ihre Wurfstärke. Roshaunda Barnes, Matteke Hutzler und Kathrin Schmitt gelangen im zweiten Viertel vier Dreipunktetreffer. So führte Sandhausen zur Halbzeit mit drei Punkten, und die Heidelbergerinnen wussten nicht so recht warum. Trainer Dennis Czygan war angesichts von 16 Ballverlusten ziemlich angefressen.
Die zweite Halbzeit begann mit einem Distanztreffer Angela Oehlers gut, doch Sandhausen konterte mit einem 10:0-Lauf. Heidelberg war nun von der Rolle. Ein Faktor waren merkwürdige Pfiffe der Schiedsrichter gegen Erica Carlson, die innerhalb kürzester Zeit drei Stürmerfouls kassierte. "Da habe ich mich veralbert gefühlt", war Czygan konsterniert. Er war jedoch fair genug zuzugeben, dass diese Pfiffe nicht das Spiel entschieden.
Fast lethargisch agierten die MLP BasCats im dritten Viertel. Ein weiterer 12:0-Lauf brachte Sandhausen eine 19-Punkte-Führung. Dann erwachte der Kampfgeist der Gäste doch noch. Zwei Dreier von Oehler und einer von Benavente sowie zwei Körbe von Adrion und Benavente brachte die BasCats auf sechs Punkte heran. Dann wurden leichte Korbleger vergeben und Sandhausen brachte den Sieg heim.
TGS-Trainer Nicolai Coputerco war sehr zufrieden. "Ich bin stolz auf die Mädels", sagte er,"wir haben gezeigt, dass wir Basketball spielen können." Ein Sonderlob gab es für Kathrin Schmitt: "Sie war so gut wie lange nicht mehr." Bei den BasCats sah man dagegen nur hängende Köpfe. Da Speyer und Würzburg gestern gewannen, haben die Heidelbergerinnen nun das ungeliebte "Endspiel" um die Playoff-Teilnahme am nächsten Samstag gegen Keltern. Es gibt leichtere Aufgaben.... (RNZ, mir)
Punkte TGS: Barnes 22/4, Schmitt 18/2, Hutzler 17/3, Grunert-Baier 4, Klett 3/1, Kröger, Baumann 2, Mussgnug, Clößner
PS: Nicht nur der Trainer, auch die gesamte TG-Familie ist stolz auf unsere Damen! Danke für Euren großartigen Einsatz und dafür, dass Ihr auch während der schweren Zeit Ende der Vorrunde nicht aufgegeben habt!