Hauptberuflich ist Rolf Schneider bei der Deutschen Post AG tätig. Doch das private und sportliche Engagement des 47-Jährigen gilt voll und ganz der TG Sandhausen. Und das seit über 30 Jahren. 1971 warf er hier die ersten Körbe. Heute ist er zweiter Vorsitzender des Vereins und spielt in der Basketball Freizeitmannschaft. Einen Einblick in sein Vereinsleben gewährte er uns in einem
>> Kurzinterview
1. Herr Schneider, Sie haben das ETsport Sommer-Gewinnspiel gewonnen mit der richtigen Antwort: Das Netz beim Volleyball der Damen hängt 2,24m hoch. Wie kommt es, dass Sie sich neben Basketball auch mit dem Volleyball der Damen auskennen?
Das kommt wohl durch meine Funktion als zweiter Vorsitzender des Vereins. Da die TG ein Mehrsparten-Verein ist, bekommt man einen Einblick in die verschiedenen Abteilungen. Und was man doch nicht sicher weiß, kann man gut im Internet recherchieren …
2. Wie verbunden sind Sie mit Basketball? Haben Sie persönlich eine sportliche Karriere hinter sich?
Ich bin seit 1969 in der TG Sandhausen. Anfänglich war ich bei der Leichtathletik-Abteilung, 1971 bin ich dann zum Basketball gewechselt. In der Basketballabteilung habe ich so ziemlich alle Positionen, Posten und Ämter schon mal innegehabt - bis hin zum Schiedsrichter und zum Geschäftsführer. Da habe ich wohl die ganze Entwicklung mitgemacht. Heute ist es eine beachtliche Abteilung mit 21 Mannschaften im Spielbetrieb und etwa 340 Spielern.
3. Da blicken Sie auf 36 Jahre Basketball in der TG Sandhausen zurück. Beachtlich! Lassen Sie uns mal nostalgisch werden … Sagen Sie uns doch bitte kurz: war Basketball in den 70er Jahren anders als heute?
Natürlich hat sich bedingt durch einige Regeländerungen (Dreipunktelinie, 24-Sek.-Regel) der Basketballsport wesentlich weiterentwickelt. Dadurch ist das Spiel wesentlich schneller geworden als früher. Auch der Einfluss der NBA ist vor allem im Jugendbasketball deutlich zu spüren, da die Kids ihren amerikanischen Vorbildern nacheifern.
4. Sie haben eine komplette Trikotausrüstung für die Basketball-
Freizeitmannschaft des TG Sandhausen gewonnen – was genau ist eine Freizeitmannschaft?
Wir sind 7-8 Freunde im Alter von 35 bis 50 Jahren, die alle eine sportliche Karriere hinter sich und über viele Jahre gespielt haben. Unterstützt werden wir von 5 Spielern aus der eigenen Jugend. Nun sind wir alle ein wenig schwerer geworden … [lacht]
Statt drei- bis viermal in der Halle zu trainieren, treffen wir uns einmal in der Woche und spielen Basketball. Wir sind die so genannte 3. Herrenmannschaft.
5. Bedeutet Freizeitmannschaft weniger sportliches Engagement?
Eigentlich nicht. Die meisten von uns könnten sportlich noch sehr gute Leistungen bringen. Wir sind immerhin in der letzten Saison in die Landesliga aufgestiegen , haben aber dann unseren jüngeren Spielern den Vortritt gelassen und sind nun in der Kreisliga. Aber es stimmt wohl, Freizeit ist uns schon wichtig. Außer Basketball gehen wir gemeinsam Wandern und Radfahren oder mal nach dem Spielen ein Bier trinken …
6. Haben sich die „stattlichen“ Männer noch wie Kinder über die Trikot-Überraschung freuen können?
Aber ja doch! Ich selbst muss momentan verletzungsbedingt ausfallen, aber die anderen haben die Trikots schon getragen und waren auch sehr zufrieden mit dem Tragekomfort. Es war aber auch wirklich Bedarf gegeben: die alten Shirts hatten mit einem Jahrzehnt auf dem Buckel ganz schön gelitten.
7. Bei der TG Sandhausen werden insgesamt 11 Sportarten angeboten – welche ist die beliebteste?
Als Mehrspartenverein verstehen wir uns als eine Solidargemeinschaft, man muss also auch für die anderen da sein. Aber es ist wohl so, dass im Basketball am meisten Leistungssport betrieben wird, während die Turnabteilung die größte Mitgliederzahl hat.
8. Und welche Abteilung ist die erfolgreichste?
Die Basketballabteilung. Die 1. Damenmannschaft ist in der zweiten Bundesliga, die Herren in der 2. Regionalliga. Wir haben sogar einen FIBA-Schiedsrichter, der internationale Begegnungen pfeifen darf, und vier Bundesliga-Schiedsrichter in unseren Reihen. Aber wir haben auch einen Deutschen Meister im Tischtennis des Behindertensports vorzuweisen.
9. Leistungsmäßig sieht es mit dem Basketball in der Region ganz gut aus, denkt man an den Bundeszweitligisten USC Heidelberg. Misst man sich daran?
Na ja, es gibt natürlich in gewissem Maße schon ein Lokaldenken. Aber früher war das mit Sicherheit schlimmer. Heute tut man sich viel öfter zusammen, hält zusammen und bringt zusammen Leistung. Es gibt zahlreiche Kooperationen in der Region, beispielsweise zwischen Leimen und Sandhausen oder zwischen Dossenheim, Leimen und Kirchheim oder in der weiblichen Jugend zwischen Sandhausen und Schwetzingen. Dies ist auch gut so!
Herr Schneider, weiterhin viel Spaß und vielen Dank für das Interview.